Zwischen meinem Vater und mir herrscht diese typische 'Vater-Sohn-Beziehung'. Grundsätzlich habe ich also zu meinem Vater ein sehr gutes Verhältnis, jedoch würde ich nie mit Problemen zu ihm kommen, die sich auf emotionaler Ebene abspielen. Er ist in dieser Hinsicht eher ein bodenständiger Typ und rät mir meist Dinge, die ich niemals so tun würde. Er ist ein liebenswerter Mensch, keine Frage, und im Grunde genommen weiß ich, dass er es nur gut mit mir meint. Ich habe viele Eigenschaften von ihm, obwohl ich vermutlich niemals einfach so das Familienunternehmen übernehmen werde, so wie er das damals getan hat. Für mich steht die Familie an erster Stelle, aber das bedeutet nicht, dass ich mich mein restliches Leben dieser Firma verpflichte. Ich habe das niemals laut ausgesprochen, aber ich glaube, dass er das weiß. Und er ist einverstanden damit.

Meine Mutter war immer für mich da. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, in dem ich jemals alleine dagestanden habe; und als Mutter akzeptiert sie natürlich all meine Entscheidungen. Das bedeutet wiederum aber nicht, dass sie nicht einige davon infrage stellt und mich auch darauf anspricht. Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit mit ihr verbracht, während mein Vater das Familienunternehmen geleitet hat. Diese Zeit hat unser heutiges Verhältnis zueinander geprägt und macht meine Mutter zu einer Art Vertrauten. Zu ihr gehe ich, wenn mein Vater mir nicht mehr weiterhelfen kann oder ich einen ganz besonderen Ratschlag brauche. Ich glaube, im Gegensatz zu meinem Vater, geht sie tatsächlich davon aus, dass ich irgendwann das Familienunternehmen übernehme. Ich kann es ihr noch nicht einmal verübeln, bin ich doch der einzige Sohn, den sie auch noch über alles liebt. Wenn sie sich mit dem Wunsch, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, offen an mich wenden würde ... ich könnte wohl nicht ablehnen.

Was ich ihr angetan habe, kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Alecia und ich waren ein Herz und eine Seele, unzertrennlich und irgendwie füreinander bestimmt, was nach unserem Kennenlernen vermutlich niemand - einschließlich uns beiden - gedacht hat. Anfangs sah ich nicht mehr als eine Ablenkung in ihr, doch daraus ist schließlich Liebe geworden. Und ja, tatsächlich konnte ich mir nie mehr ein Leben ohne sie vorstellen. Daran hat sich auch nichts geändert, obgleich ich diesen einen Fehler in jener Nacht getan habe, die alles verändert hat. Da war viel zu viel Alkohol im Spiel, dann noch Megan, die einfach da war, und schließlich passierte es einfach und meine sonst so heile Welt geriet ins Wanken. Leidtragende ist hierbei Alecia, der ich noch nicht einmal die Wahrheit offenbart, sondern einfach per feiger Nachricht die Trennung verkündet habe. Fakt ist, dass ich sie noch immer liebe. Und ich möchte sie zurück. Die Frage ist nur: wird sie das zulassen?

Sie war einfach da gewesen. Natürlich, sie geht zu dem engen Freundeskreis von Alecia und mir, und doch war sie in jener Nacht einfach da gewesen. Zusammen mit dem Alkohol, den ich getrunken habe, war das die Kombination, die mich schließlich aus der Bahn geworfen hat. Megan und ich haben miteinander geschlafen, ein einmaliger Ausrutscher, den ich mir bis heute nicht verzeihe. Sie war diejenige, die mich dazu gedrängt hat, mit Alecia Schluss zu machen, mich endgültig von ihr zu trennen und mir zugleich jegliche Hoffnung nahm, mich wieder mit ihr zu versöhnen. Danach wurde mir erst bewusst, aus welchem Grund sie das getan hat. Jegliche Kontaktversuche ihrerseits habe ich abgeblockt und einfach unterbunden. Ich wollte nicht mit ihr reden, wollte sie nicht mehr sehen, nicht mehr hören. Nach meiner Rückkehr in meine Heimat hoffe ich, ihr nicht mehr über den Weg laufen zu müssen.